Die Studierenden des Studiengangs B.A. Kreatives Schreiben und Texten an der SRH Berlin School of Popular Arts (SOPA) stellen sich vor.
Franziska Löffler
Tagträumen war von klein auf eine meiner größten Leidenschaften. Seitdem lebe ich meine Fantasien auf Papier aus. Genauso faszinieren mich die skurrilen Tiefen der menschlichen Psyche. Ich verspüre den Drang, bizarre Geschichten zu erzählen und die Menschen damit aus der Fassung zu bringen. Es ist spannend zu entdecken, was passiert, wenn ich einen Schritt zu weit gehe. Schreiben bedeutet für mich, absolut frei zu sein.
Leonie Krzizok-Bruns
Ein Glas, so wunderschön und unmaskiert berührt. Mit dem letzten Rest Marmeladenduft, der für immer bleibt. Ich stecke meine Nase rein und atme so wie immer, nur noch tiefer ein und aus. Hier drinnen kommen meine Gefühle und Gedanken an. Sie befüllen die zarte Leere und plötzlich kann ich klarsehen. Das ist Schreiben für mich.
Juditha Lehmkuhl
Ich schreie, ich liebe und ich wehre mich; das ist es, was ich tue, wenn ich schreibe. Oft drei davon, manchmal zwei, aber niemals keines. Das wäre dann nicht mehr ich und ohne mich wäre ein Text nur noch ein Produkt und keine Kunst mehr. Idealerweise schaffe ich es damit auch noch zu unterhalten – inwieweit mir das gelingt, dürft ihr gerne selbst entscheiden.
Tabea Neu
ihr wisst schon das mit den buchstaben und wörtern und krisen bei der kommasetzung obwohl die ja durchaus sinnvoll sein kann aber manchmal ist ohne und alles klein einfach schöner und was haltet ihr eigentlich so von bandwurmsätzen ich hab mich da ja noch nicht entschieden naja jedenfalls gibts da dann natürlich noch diese nebensächlichen dinge wie gefühle ausdrücken gedankenchaos sortieren menschen erreichen die welt verändern und der ganze kram man kennts also schaut gerne vorbei und ich mach jetzt mal nen punkt
Valentin Richter
Vereinsamt mir die Seele gleich, die unentwegt das Herz geweicht? Wusst´ vorn bis hinten nicht wohin, doch war in „überall“ verliebt geschwind. Zwischen Zeichensetzung, verrückten Ideen und Grummeln über Schachtelsätze ist Heilung gut verborgen. Ich fand sie im Erbe dieser Zeiten, das mein Eigen zu gestalten ist. Entgrenzende Buchstaben bleiben mir ein Lebenselixier.
Katharina Glaser
Für mich ist Schreiben wie Tanzen. Wörterschrittfolgen fügen sich zusammen, verändern sich und ergeben etwas ganz Neues. Beim Schreiben kann ich gleichzeitig Tänzerin und Choreografin sein. Ich kann über die Textbühne schweben, frei sein, meine Gedanken und Gefühle ausdrücken. Wenn ich mal nicht weiter weiß, frage ich die Menschen im Publikum und komme dadurch auf neue Ideen. So kann ich mich weiterentwickeln und immer wieder neu entdecken.
Mia Kufner
Ich bin Mia und studiere Architektur. Ich bau mir keine Häuser, ich bin Anti-Kapitalistin. Ich bau mir Charakter. Ich bau mir gewundene Straßen auf unbekannte Planeten, ich bau mir Träume aus Sand und vor allem bau ich mir Gefühle, in die ich mich reinlegen kann. Ich bau Wege zwischen dir und mir und hoffe, dass wir uns irgendwann mal, irgendwo, auf einen Kaffee treffen. Dann, wenn ich wieder weiß, was Zeit und Raum ist, weil ich das hier verlier, während meine Hände voll klebriger Erde und manchmal zerbrochener Fundamente sind. Wenn du mich fragst, warum ich baue? Weil alle ein Zuhause brauchen. Um vor der Welt und zu einem Kamin mit warmem, flackerndem Feuer zu fliehen.
Und mein Zuhause? Sind lebendig gewordene Worte.
Leo Klose
Ich wollte einen Text übers Schreiben schreiben, der nicht cheesy ist. Tatsächlich scheint das einfach nicht möglich zu sein. Deswegen hier ein cheesy Text darüber, was Schreiben für mich ist:
Schreiben ist Entladen. Alles raus, den Gedanken eine Form geben. Und sich dabei nicht schlecht fühlen, weil man reden kann, ohne mit jemandem reden zu müssen. Ein Ort, der nicht urteilt, sondern einfach annimmt.
Schreiben bedeutet, keine Regeln zu erfragen, alles zu dürfen und zu können, weil Papier und Stift so etwas wie „richtig und falsch“ nicht kennen.
Schreiben ist wie ein
D R A C H E N F L U G .
Leonie Hechenberger
als erstes konnte ich nur beobachten.
habe mit großen augen die welt und alles um mich herum
aufgesaugt, angeschaut und in mich aufgenommen.
wortlos und ohne es wirklich zu verstehen. nicht das außen
und nicht das innen, das mit den gefühlen, gedanken, emotionen.
irgendwann konnte ich dann sprechen.
aber beim sprechen hört meist gleich jemand zu.
da gibt es wertung und meinung und komische blicke vielleicht.
und die scham, die hält dir den mund zu.
und dann, irgendwann, konnte ich schreiben
fantasie und ehrlichkeit, vom kopf aufs papier.
endlich ausdrücken, aus buchstaben worte formen, begreifen.
ganz unzensiert und
frei.