Die Autorin Frieda Yovogan, Studentin des Studiengangs Kreatives Schreiben an der SOPA (Berlin School of Popular Arts), stellt ihr Gedicht Vieles vor.
Vieles im Leben ist leicht.
Schade, dass wir nicht im Dunkeln sehen können.
Wie schön sind die Blumen dieser Zeit.
Nichts ist so leicht wie zu fliegen.
Gischt am Strand, angeschwemmte Geschichten, Sturm in meinem Kopf.
Ich habe das „Neue“ am Himmel vorbeifliegen sehen, aber es war zu schnell.
Ich konnte nicht sehen, was es war.
Schade, dass zu Hause nicht zum Mitnehmen geeignet ist.
Kerzenlicht an diesen kargen Wänden.
Gänsehaut in der Nähe meines Herzens.
Alte Dinge, von Staub bedeckt, von Sonne beschienen, mit Hingabe festgehalten von Zeit
und mir.
Nichts ist so leicht wie zu träumen.
Du unter hellen Laken, flüsternd.
Haarsträhnen wie Netze im Meer deiner blauen Augen.
Und auf dem Grund dieses Meeres: Ich.
Flüchtig, gerade kurz.
Ein Jahrzehnt in einer Millisekunde.
Luft in meinen Lungen statt Wasser.
Ferne vor der Haustür.
Fantasie auf den Straßen.
Glück auf den Dächern.
Liebe unter Laternen.
Falls wir warten, dann zusammen.
Frühjahrsputz in meinem Kopf.
Schade, dass die Welt sich dreht.
In deinen Händen liegt die Angst.
Gerade noch weit weg genug von mir.
Einen Schwimmzug entfernt.
Nichts ist so schwer, wie dich in diesem Moment ertrinken zu lassen.
Autorin: Frieda Yovogan studiert Kreatives Schreiben und Texten in Berlin an der SOPA (Berlin School of Popular Arts).
Titelbild @Oliver Sjöström by @pexels