kuscheln

da ist stoff und haut und 
leiser atem 
es ist als würde alles warten
einen augenblick lang 
pause 
das gefühl von zuhause 


wir bewegen uns wie auf zehenspitzen 
und halten doch 
vollkommen still 
weil niemand von uns irgendwo hinwill 
nur fingerkuppen
zeichnen träge wege
erinnern uns 
daran dass wir leben 
besänftigen jedes noch so kleine beben
während sie unsichtbare linien verbinden
bis wir uns selbst darin wiederfinden und
gedanken langsam schwinden


was bleibt ist 
wärme 
hüllt uns ein wie
die magie von kerzenschein
müssen nichts tun
dürfen einfach sein
halten uns fest und 
fühlen uns frei 
werden eins
auf dieser schläfrigen entdeckungsreise 
bei der die augen geschlossen bleiben  
und wir doch nichts verpassen weil wir 
anderen sinnen die führung überlassen
folgen ihnen
sicher ans ziel 
wo auch immer das ist 
ich glaube du bist dort sobald du es vergisst 
wenn du alle 
pläne ziehen lässt 
keinen einzigen vermisst 
weil du genau 
hier 
bist 

an einem dieser orte wo
wir erzählen 
ohne worte 
zuhören 
ohne zu fragen 
lassen die stille alles sagen

ja lass uns noch einen moment hier liegen
uns in dieser zuflucht wiegen
ein paar minuten länger schweben
bevor wir uns wieder 
mit 

der welt 

bewegen

Autorin: Tabea Neu studiert Kreatives Schreiben und Texten an der AIM (School of Arts, Information and Media).

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