Das Wort Hose ist nicht deshalb spannend, weil es irgendwie besonders aussieht. Hose ist auch nicht wegen des Klangs spannend, denn Hose klingt nach gar nichts. Hose ist nur interessant, weil es im Deutschen so unglaublich viele Redewendungen damit gibt.
Das ist doch Jacke wie Hose! Hä, was für ein Scheiß, Jacken und Hosen sind gar nicht das Gleiche. Würde mir wohl auffallen, wenn ich eine Jacke statt einer Hose tragen würde. Sähe ja auch scheiße aus.
Jetzt mal ganz locker durch die Hose atmen. Mhm, klar. Muss man nicht mehr viel zu sagen. Lieber Mund halten und die Hose hochziehen, weil mit heruntergelassener Hose arbeitet es sich schwer. Außerdem sollst du deine Hose nur runterlassen, wenn du was von dir preisgibst. Voll weird, als würden meine Geheimnisse auf meiner Unterhose stehen. Aber in der Hose findet noch viel mehr statt. Dir kann auch das Herz in die Hose rutschen, dann hast du wohl Angst. Eier in der Hose haben hingegen steht ganz klar für Mut. Schon klar.
Wir halten also fest: Eier = Mut und Herz = Angst. (Da muss ich kurz anmerken, dass man ohne Eier sehr gut leben könnte, ohne Herz eher weniger. Frechheit, diese Einteilung.) Wenn aber etwas nicht Definiertes in die Hose geht, dann ist das auch ganz schlecht. Und wenn nichts mehr geht, ist wohl tote Hose. Aber immerhin; wenn dir dein Herz in die Hose rutscht, kannst du wenigstens auf dicke Hose machen. Hosenscheißer hingegen haben auch eine dicke Hose, sind aber trotzdem nicht besonders mutig. Und sich selbst in die Hose zu machen, scheint auch eher ungünstig zu sein.
Also eigentlich geht es viel weniger um die Hose selbst, sondern mehr darum, was eigentlich drin ist. Voll Merkwürdig. Ist doch egal, wer die Hose anhat oder was der Mensch in der Hose hat, ist doch quasi Jacke wie Hose.
Autorin: Celine Rimasch studiert Kreatives Schreiben und Texten an der AIM (School of Arts, Information and Media).